Raus aus München
Hintergründe zum oBike-Rückzug
Stand 29.03.18 - 15:39 Uhr
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Viele wünschten sich, die oBikes würden so schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind - und genau das ist jetzt passiert. Die umstrittenen oBikes, die Anfang August 2017 die Münchener Straßen überfluteten, werden wieder eingesammelt.

© Foto: Greasepaintxx
Leihfahrräder sind weltweit ein Ärgernis
Die Ursache für den oBike-Skandal betrifft jedoch nicht nur München: Verärgerte Bürger machen weltweit ihrem Ärger durch Vandalismusaktionen Luft. Neusten Meldungen zufolge zieht die oBike-Firma ihre Leihrad-Flotte aus München zurück. Doch was wird mit den unbeliebten Rädern geschehen?
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Knapp 7.000 Fahrräder hatte das Start-Up Singapur im vergangenen Jahr über das gesamte Stadtgebiet verteilt – ein doppelt so großes Kontingent wie das der Konkurrenz. Firmenangaben zufolge sollen sie jetzt in anderen Städte in Deutschland an den Start gehen. München war die erste Stadt im Bundesgebiet, in der oBikes zu finden waren.
Seit Kurzem gibt es die Leihräder auch in Frankfurt am Main, Hannover und Berlin, wenn auch in weitaus geringen Stückzahlen (ca. 500 700). Noch ist nicht bekannt, in welchen Städten die Räder aus München künftig eingesetzt werden sollen. Wenn das asiatische Start-Up seine anscheinend unüberlegte Vorgehensweise nicht maßgeblich ändert, ist es schwer vorstellbar, dass die Fahrräder anderorts auf mehr Zuspruch stoßen.
Rund um den Globus gibt es genug irrwitzige Beispiele dafür, wie Bürger sich gegen die fast schon störende Präsenz der Bikes wehren. Beweisfotos der Randalierakte avancierten längst zum Instagram-Hype. Wer Angst hat, dass sein persönliches Rad von den Vandalismusakten betroffen sein könnte, kann sich über den richtigen Schutz seines Fahrrads in diesem Ratgeber von CosmosDirekt informieren. Ein paar Beispiele für Vorfälle mit oBikes weltweit sind:
- Österreich: Vandalismus, unsachgemäßes Abstellen und sogar eine Kollision mit der U-Bahn – in Wien kam es jüngst zu ähnlichen Problemen wie in München. Angesichts sich häufender Vorfälle kündigte oBike nun an, die Anzahl der gelb-grauen Leihräder in der österreichischen Hauptstadt stark zu verringern.
- Schweiz: In der Schweiz ist das Unternehmen in Zürich und Winterthur vertreten. Seit Start des Radverleihdienstes im Juli vergangenen Jahres wurden dort mehr Räder zerstört als an irgendeinem anderen internationalen Standort der Firma. Dabei sorgten vor allem übersprayte Ausleih-Codes und zerschnittene Bremskabel und Reifen für Aufsehen.
- Australien: In Melbourne sorgten die oBikes ebenfalls für Aufsehen. Sie wurden auf Dächern und Bäumen deponiert und in den Fluss geworfen. Die spektakulärste Aktion war sicherlich eine Straßenkunstinstallation, bei der über ein Dutzend oBikes bunt angesprüht und regenbogenförmig an einer Hauswand aufgehängt wurden. Gerüchte zufolge soll es sich dabei um ein Banksy-Kunstwerk handeln.
Kritik betrifft Bauweise, fehlende Informationen und Datenschutz
Die erste Kritik am oBike: Es habe keine Gänge, es sei zu klein und die Verarbeitung schlecht. Außerdem werde der Reparatur nicht ausreichend nachgekommen und es gäbe keine Hotline, keinen Ansprechpartner und keine ausreichenden Informationen zur Firma.
- Anzeige -Schön und gut – doch sind das Gründe für Vandalismus? Die Bikes stellen immerhin eine wichtige Ergänzung zu anderen Verkehrsmitteln dar und sorgen für die umweltfreundliche Mobilität, die so oft gefordert wird. Außerdem kann das Unternehmen mit dem innovativen Konzept des stationslosen Bike-Sharings punkten, während Leihstationen anderer Anbieter schwer zu finden sind und oft ungünstig für den einzelnen Nutzer liegen.
Doch bei diesem Konzept wird eines vorausgesetzt: ein Verantwortungsbewusstsein der Benutzer. Und gerade daran scheint es zu mangeln. Denn nur weil es keine festen Leihstationen gibt, müssen die Benutzer die Räder ja nicht gleich an einer belebten Straßenecke, vor dem Eingang eines Bahnhofs oder auf einem Motorradparkplatz abstellen. Doch genau das passiert.
Die Vandalen bleiben oft anonym, und so ist schwer, sie zur Verantwortung zu ziehen. Nachdem nun auch noch ein Datenleck bei oBike aufgedeckt wurde, bei dem die Handynummern und E-Mail-Adressen der Kunden frei im Internet zugänglich waren, haben die Nutzer zusätzlichen Grund zur Aufregung. Ob der Vandalismus tatsächlich ein konstruktiver Weg ist, um diesem Ärger Luft zu machen, bleibt dahingestellt.
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